Schulim Markus (gen. Sami) Wachsmann
Vita
(LEA) Rabbiner und Kantor, betrieb ein Textilhandelsgeschäft in Saarbrücken bis 1935, war von 1935 bis 1938 Kantor der Synagogengemeinde Saarbrücken, in der Reichspogromnacht wurde seine Wohnung komplett zerstört, wanderte 1939 über Italien nach Frankreich aus, lebte dort von 1942 bis 1944 illegal, kehrte 1947 ins Saarland zurück
(SR) Heirat 28.02.1920 Wadowice/Polen
(Mk1) Wachsmann Sami
Kaufmann, isr., verh.
v. Berlin
10.11.1922 Neustr. 31 b/Braun
v. Darmstadt
28.12.1922 Neustr. 3 (Frau)
16.02.1923 Berlin (Mann)
21.02.1923 Darmstadt (Frau)
v. Saargemünd
25.01.1924 Reuterstr. 23 Mann
13.02.1924 Saargemünd
(Mk2) Wachsmann Schulim Markus
Kaufmann, isr., verh.
10.11.1922 – 16.02.1923
25.01.1924 – 13.02.1924
von Saargemünd
04.12.1927 Gravelottestr. 16
09.04.1929 Wilhelmstr. 8
02.07.1930 Uhlandstr. 22 (Alle)
01.03.1932 Leipzigerstr. 73 ( " )
12.01.1933 Rosenstr. 25 Alle
15.11.1935 Futterstr. 25 ( " ) [Synagogengemeinde]
(LEA 11468) 1937 Emigration nach Palästina
(Mk-M) Kfm. > Handelsvertreter, isr., verh.
10.11.1922 – 16.02.1923
25.01.1924 – 13.02.1924
von Saargemünd
04.12.1927 Gravelottestr. 16
15.11.1935 Futterstr. 25
05.01.1939 Italien - Mailand Mann
28.03.1939 Sohn Philipp nach Paris
03.04.1939 03.04.1939 Futterstr. 25 [?]
17.07.1939 Ehefrau: n. Framnkr. Paris
Aufenthaltsverbot für das Deutsche Reich Abt. II v. 22.07.1939
Mann v. Paris, Rue de l'Atlas
29.09.1947 Sbr. Rotenbergstr. 2 b/Kammer
10.06.1948 Rubensstr. 75 Siedl. (Mann)
Frau v. Paris, Rue d'Atlas
01.07.1948 Rubensstr. 75 (eig. Wohn.)
27.11.1952 Uhlandstr. 22
31.05.1956 Kaiserslautererstr. 44
beide b. Ludwig Berlin
Beide 27.04.1965 n. Sbr., Danzigerstr. 2 jetzt Nr. 9
(JSe) Familie Wachsmann kam aus Polen. Der Vater [Schulim Markus] war im Weltkrieg österreichischer Soldat gewesen. Die beiden ältesten der vier Söhne waren noch in Polen geboren. Albert kam 1925 in Sarreguemines zur Welt, wohin die Familie mittlerweile gezogen war, Philipp 1930 in Saarbrücken, wo die Familie seit 1927 oder 1928 ein Textilgeschäft betrieb (...) Als dem Vater die Ausübung seines Geschäftes verboten worden war, wurde er Angestellter der Synagogengemeinde. (...)
Die Familie wollte nach Amerika auswandern, was indessen an der Quotierung der Einwanderung durch die US-Regierung scheiterte. 1938 sollte die Familie nach Polen abgeschoben werden. Die polnischen Behörden weigerten sich, sie aufzunehmen, weil die beiden Söhne im Ausland geboren waren. So kamen sie nach Saarbrücken zurück – und entgingen damit dem Schicksal ihrer zahlreichen polnischen Verwandten, die alle ermordet wurden. (...)
Die Eltern und der neunjährige Philipp flüchteten auf verschiedenen Wegen nach Paris. Dort überlebten die Eltern, indem sie sich vor der Gendarmerie versteckten. Philipp kam zu Bauern im Périgord, die ihn bewahrten.
Die Eltern gingen nach der Befreiung nach Saarbrücken zurück und eröffneten wieder ein Stoffgeschäft. (S. 16)
(TA) Textilkaufmann, israelitisch
wh. Saarbrücken, Danziger Str. 9
verst. im Heiliggeistkrankenhaus, Virchowstr. 7
Bemerkungen
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