Maria Else Herzberger

Status:
Überlebend
Geschlecht:
weiblich
Geburtsname:
Nicht bekannt
Genannt:
-
Alias:
-
Geburtsdatum:
04. März 1877
Geburtsort:
Wohnort:
Ort der Schädigung:
Nicht bekannt
Todesdatum:
Januar 1962
Verstorben in:
Signatur LEA:
*Aufgrund rechtlicher Bestimmungen ausgeblendet

Vita

(R-NK) Nr. 52 Herzberger, Elsa 04.03.1877 Mainz, Zuzug vor 1911, 19.03.1935 Paris
(RS) Arrival 25 Sep 1937 New York, NY
Arrival 15 Oct 1939 New York, NY
(W) Else Maria Herzberger (* 4. März 1877 in Mainz; † Januar 1962 in Ascona) war eine deutsche Unternehmerin, die in den 1920er Jahren eines der größten Warenhäuser des Saargebiets führte.
Else Maria Herzberger war die Tochter des jüdischen Ellenwaren- bzw. Stoff-Händlers Ferdinand Herzberger. 1901 kam sie zusammen mit ihren Brüdern Alfons (1879–1941) und Julius von Mainz nach Neunkirchen, wo ihre Schwester Clementine in die Familie Levy eingeheiratet hatte. Deren Ehemann Gustav führte dort ein Geschäft. 1906 zog er sich aus dem Unternehmen zurück und übergab es seiner Schwägerin Else und ihren beiden Brüdern. Im November 1921 wurde Else Herzberger Vorsitzende des Aufsichtsrats der neu gegründeten Joseph Levy Witwe AG. Das Unternehmen entwickelte sich rasant, beschäftigte in vier Häusern mehr als 400 Mitarbeitern und entwickelte sich zu einem der größten Warenhäuser des Saargebiets.
In den Jahren von 1933 bis 1936 geriet Herzberger zunehmend in Konflikte mit den Nationalsozialisten. Das Unternehmen wurde schließlich umgewandelt in die Neunkircher Kaufhaus AG, und nach der Saarabstimmung von 1935 wurden die Aktien von der Passage-Kaufhaus AG in Saarbrücken und von Privatpersonen aus dem nationalsozialistischen Milieu erworben. Ende Januar 1936 meldete die Saarwirtschaftszeitung die abgeschlossene „Arisierung“ des Unternehmens.
Else Herzberger emigrierte – wie ihr Bruder Alfons – nach Frankreich. 1939 floh sie aus Europa nach Buenos Aires. Dort überlebte sie die Zeit des Nationalsozialismus und kehrte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zurück. 1948 bemühte sie sich um Rückgabe ihres Eigentums. Dabei verpflichteten sich die Passage-Kaufhaus AG und die Neunkircher Kaufhaus GmbH zu regelmäßigen Entschädigungszahlungen.
Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Else_Herzberger
(SLB) Herzberger Else Maria
Kauffrau
* 4. März 1877 in Mainz
† Januar 1962 in Ascona
Q: http://www.saarland-biografien.de/frontend/php/ergebnis_detail.php?id=3034
(Lit) Tobias Fuchs, Die Freundin des Philosophen. Über die jüdische Unternehmerin Else Herzberger aus Neunkirchen und ihre Verbindungen zu Theodor W. Adorno und Walter Benjamin, in: Saarbrücker Hefte 112 (2015), S. 4-11

Bemerkungen

(RS) Vater Ferdinand Herzberger 1832–1910
Mutter Caecilie Herzberger geb. Levinger 1841–1906
Geschister:
Hermann Herzberger 1863–1927
Clementine Herzberger 1864–1955
Jenny Herzberger 1865–1944
Julius Herzberger 1866–1934
Alphons Leopold Herzberger 1879–1941
(W) Julius Herzberger zog im November in die „Casa Bellania“ in Ascona. Dort traf er seine Schwester Maria und deren Mann.
Q: https://www.edition-inseltor-lindau.de/pdf/NS-Staatsterror.pdf
(MJ) In keiner anderen Quelle wird ein Ehemann von Maria Else Herzberger erwähnt.