Dora Jenny Hirschler
Vita
(ML) Dora Hirschler
Geburtsdatum: 1928 in - / - / Deutsches Reich
Verfolgungsgrund: rassisch
Aufenthalt: Deutsches Reich
Emigration: vor 1936
Bemerkungen
[unklarer Verw.bezug "Mutter und Tochter"
vermutlich Tochter der Cäcilie Hirschler geb. Blum.]
Vater Franz Josef Hirschler 16.02.1891 Mannheim, Baden – 02.03.1943 KL Auschwitz
Mutter Cäcilie Hirschler geb. Blum 01.05.1901 Saarbrücken – 05.09.1990 Saarbrücken
Biografie
Als wollte es kein Ende nehmen. Ein Lebensbericht von Dora Hirschler
die ersten 7 Jahre eim Haus des Großvaters Kantstr. 2
Großvater und Vater hatten Handelsfirma für Lebensmittel, vor allem Import von Kolonialwaren, Büro ein paar Häuser weiter in der Kantstraße
Vater im 1. Weltkeig Soldat, EK, spielte Klavier
September 1935 Emigration nach Paris, zus. mit dem Großvater und dem Onkel François (Bruder der Mutter)
Besuch der École Primaire du Parc des Princes
Vater betreibt Lebensmittelagentur in Paris weiter
Frühjahr 1939 Aufnahmeprüfung für Gymnasium bestanden, aber nicht aufgenommen worden
bei Kriegsbeginn Vater interniert in Meslay-du-Maine (Mayenne) bis 09.01.1940
Umzug in ein Landhaus in der Nähe von Paris, nach zwei Monaten zurück nach Paris
Mai 1940 Flucht nach Vichy, nach drei Monaten ausgewiesen
nach Le Bois d'Ongt bei Lyon
Besuch einer katholischen Schule
Wohnung in Paris von de Gestapo ausgeraubt
Vater am 08.02.1943 in Lyon verhaftet, in Drancy inhaftiert, dort auch zus. Onkel François
Großmutter von Mannheim am 23.08.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort 04.09.1942 gestorben
François am 06.03.1943 nach Auschwitz deportiert
Vater am 02.03.1943 nach Lublin deportiert
Mai 1944 Abschlußprüung für das Diplo, Brevet Elémentaire in Tarare
Arbeit beim Notar im Dorf
08.08.1947 Tod des Großvaters
Umzug mit der Mutter nach Lyon, Arbeit als Sekretärin bei einem Altmetallhändler Dreyfuss
nach Saarbrücken als Sekretärin des "Wettermantelkönigs", Mutter kommt drei Monate später nach
Arbeit als Auslandskorrespondentin und Überstzerin bei Fa. Heckel, Förderanlagen
nach drei Monaten Nervenzusammenbruch, Aufenthalt in einer Klinik in Göppingen
1962 zurück nach Saarbrücken, Sekretärin der jüdischen Gemeinde
Gesundheit erneut verschlechtert, für 20 Jahre nach Bad Wiessee am Tegernsee, dort zuerst halbtags bei einer Töpferin, dann Französichkurse an der Volkshochschule
1982 Rückkehr nach Saarbrücken
1990 Tod der Mutter
unverheiratet geblieben
Q: Saarbrücker Hefte: Die saarländische Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft. Heft 88 (Herbst 2002)