Alter Friedhof

Autoren: Ruth Bauer und Marcel Wainstock

Der Alte jüdische Friedhof in (Alt-) Saarbrücken (1841-1933)

Der Ausschnitt aus dem Saarbrücker Stadtplan des Jahres 1883 zeigt die Lage des israelitischen Friedhofes unmittelbar angrenzend an den christlichen Friedhof. - Stadtarchiv Saarbrücken, Bestand Karten und Pläne, Nr. 1893.

Der Ausschnitt aus dem Saarbrücker Stadtplan des Jahres 1883 zeigt die Lage des israelitischen Friedhofes unmittelbar angrenzend an den christlichen Friedhof. - Stadtarchiv Saarbrücken, Bestand Karten und Pläne, Nr. 1893.

Der Ausschnitt aus dem Saarbrücker Stadtplan des Jahres 1883 zeigt die Lage des israelitischen Friedhofes unmittelbar angrenzend an den christlichen Friedhof. - Stadtarchiv Saarbrücken, Bestand Karten und Pläne, Nr. 1893.

Der Alte jüdische Friedhof liegt heute relativ verborgen in der Graf-Simon-Straße/Ecke Komturstraße in Alt-Saarbrücken und schmiegt sich an den Hang zur Moltkestraße. Umfriedet von einer ein bis zwei Meter hohen Sandsteinmauer betritt man ihn durch ein schlichtes zweiflügeliges Eisentor. Zwei auf diesem angebrachte Davidsterne kennzeichnen ihn als israelitischen Friedhof. Ausgewachsene Bäume beschatten die mehr oder weniger geradlinigen Grabreihen mit ihren meist verwitterten und verfallenen, teilweise mit Moos bedeckten und von Efeu umrankten Grabsteinen. Sein morbider Charme ist typisches Kennzeichen älterer jüdischer Begräbnisstätten, denn entgegen christlichem Brauchtum werden jüdische Gräber in der Regel sich selbst überlassen. Nur die Wege und allgemeinen Flächen des Friedhofes werden gepflegt. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die heute parkähnlich belassenen Überreste des 1919 bis auf einige Familiengräber aufgelassenen christlichen (Alt-) Saarbrücker Friedhofs. Beide Friedhöfe lagen somit unmittelbar nebeneinander und Mitte des 19. Jahrhunderts bei ihrer Eröffnung noch außerhalb der Stadt. Die heutige sie umgebende Bebauung erfolgte erst um die Jahrhundertwende.

Das Eingangstor zum Alten Jüdischen Friedhof in Alt-Saarbrücken. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Das Eingangstor zum Alten Jüdischen Friedhof in Alt-Saarbrücken. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Das Eingangstor zum Alten Jüdischen Friedhof in Alt-Saarbrücken. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Der alte jüdische Friedhof liegt heute in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wohnbebauung. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Der alte jüdische Friedhof liegt heute in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wohnbebauung. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Der alte jüdische Friedhof liegt heute in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wohnbebauung. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Der erste eigene Friedhof

Im Jahr 1841 erhielt die bis dahin sehr kleine jüdische Gemeinde, die in jenen Jahren gerade mal zehn Familien umfasste, von der Stadt Saarbrücken auf Anfrage die Erlaubnis, ihre Toten auf einem abgegrenzten Areal des Geländes des gerade neu projektierten christlichen Saarbrücker Friedhofs in der Graf-Simon-Straße zu bestatten. Bisher beerdigte sie ihre Verstorbenen auf dem seit 1797 existierenden jüdischen Friedhof im französischen Forbach. Dies war mit großem Aufwand und zahlreichen Mühen sowie hohen Kosten verbunden.

Dieser erste jüdische Friedhof in Saarbrücken mit einer Fläche von 1800 qm grenzte ursprünglich, nur durch eine Mauer getrennt, unmittelbar an den christlichen Friedhof. Das Gelände blieb zunächst in städtischem Besitz und ging vermutlich erst im Jahr 1918, kurz vor Eröffnung des neuen Friedhofes an der Goldenen Bremm, in das Eigentum der Synagogengemeinde über. Denn anders als im Christentum üblich, wo Gräber nach einer gewissen Zeit abgeräumt  werden und ein ehemaliges Friedhofsareal sogar überbaut werden kann, darf ein jüdischer Friedhof nie eingeebnet, seine Gräber nie neu belegt werden. Jedem Toten gehört sein Grab – sein Fleckchen Erde – auf ewig und ein Friedhof gilt als „Haus des Lebens“, „Guter Ort“ oder „Haus der Ewigkeit“.

Der Friedhof wird zu klein

Durch das stetige Anwachsen der jüdischen Gemeinde seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Friedhof, auf dem gegen Ende des Jahrhunderts im Schnitt jährlich zehn Bestattungen stattfanden, bald zu klein. Seit der Jahrhundertwende überlegte man, wie man den Friedhof erweitern könnte  oder wo sich ein anderer Bestattungsort finden ließe. Im Zuge des Zusammenschlusses der drei bisher selbstständigen Saarstädte Saarbrücken, St. Johann und Malstatt-Burbach im Jahr 1909 verfolgte die neugegründete Großstadt den Plan, einen großen Zentralfriedhof an der Metzer Straße in Höhe der Goldenen Bremm anzulegen. Als die Stadt mit dessen Realisierung im Jahr 1912 begann, bot sie auch der jüdischen Gemeinde dort ein abgetrenntes Areal für deren Bestattungen an. Die Synagogengemeinde entschied sich 1918 dann jedoch für den Erwerb eines separaten Geländes auf der gegenüberliegenden Straßenseite Zum Zollstock. Bis zu Beginn der 1930er Jahre fanden auf dem alten Friedhof noch vereinzelt Bestattungen in bereits bestehenden Familiengräbern statt.

Die Zerstörung des Friedhofs in der NS-Zeit

Die Reihenfolge der Belegung der Gräber lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen, da während der NS-Zeit die Grabmale zum großen Teil abgeräumt wurden und als Baumaterial Verwendung fanden oder finden sollten. Die Synagogengemeinde wurde am 29. Juni 1939 von der Staatspolizeistelle in Saarbrücken aufgefordert, alle im Saarland [durch Schändung] zerstörten Friedhöfe bis zum 1. September 1939 abräumen zu lassen, wie ein bei der Synagogengemeinde erhaltener Briefwechsel belegt.

„Nach den grauenhaften Zerstörungen in den Jahren 1938 und 1939 ..."

Siegmund Stahl, bis zu ihrer Auflösung Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde des Saargebietes, schildert in einem Brief vom 4. September 1946 die diesbezüglichen Geschehnisse des Jahres 1939 anschaulich.  Auf Nachfrage des  Vorsitzenden der neu gegründeten Synagogengemeinde Saar  Alfred Levy zur Rolle des beauftragten Völklinger Unternehmers Oskar Biegel, der jetzt der unrechtmäßigen Bereicherung beschuldigt wurde, schrieb er zur Aufklärung der Umstände: „Nach den grauenhaften Zerstörungen in den Jahren 1938 und 1939 sind wir von der Gestapo im Juni 1939 unter Strafandrohung aufgefordert worden, die umgeworfenen und beschädigten Steine und den Sockel auf Gemeindekosten vom Friedhof zu entfernen, wobei ausdrücklich bestimmt wurde, dass eine Wiederaufrichtung der umgeworfenen Steine verboten sei. Weder unser Hinweis darauf, dass die Steine nicht Eigentum der Gemeinde, sondern das der Familienangehörigen der Verstorbenen seien , über das wir nicht verfügen könnten, noch unser Versuch, die Genehmigung zu erhalten, anstelle der zu entfernenden Steine kleine Platten mit den Namen der Verstorbenen anbringen zu dürfen, hatten Erfolg. Der uns eröffnete Beschluss der Gestapo war formell und ließ keinerlei Diskussion zu. Es war uns nur gelungen, die Zustimmung der Gestapo zu erlangen, die Abräumung durch ein Fachgeschäft durchführen zu lassen und die sehr erheblichen Kosten durch Übereignung der noch verwendungsfähigen Steine an die beauftragte Firma zu decken, wobei ein eventueller Überschuss für die Auswanderungs- und Wohlfahrtszwecke verwendet werden durfte. Wir glaubten uns zu dieser Lösung umso eher berechtigt und verpflichtet, als die vollkommen verarmte Gemeinde bei ihren erheblichen Wohlfahrtslasten keine Mittel zur Verfügung hatte, das Projekt zu finanzieren, und als die umgeworfenen und z.T. zertrümmerten Grabsteine (…) abtransportiert werden mussten und ihrer eigentlichen Bestimmung nicht wieder zugeführt werden durften, ohnehin zum Verfall verurteilt waren.

Nachdem wir die Zustimmung der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, Berlin-Charlottenburg, Kantstraße 158 eingeholt hatten, sind wir dann auf die Suche nach einer geeigneten Firma gegangen, die bereit und in der Lage war, diese Arbeiten auszuführen. Dabei sind wir von einem Fachmann auf die Firma Biegel aufmerksam gemacht worden als dem einzigen einschlägigen Unternehmen im Saargebiet, das hierfür in Frage kommen könne. Ich betone ausdrücklich, dass sie Darstellung Biegels über das Zustandekommen des Vertrages vom 10. 7.1939 vollkommen den Tatsachen entspricht, und dass die Initiative hierzu ausschließlich von uns ausgegangen ist. Biegel war von unseren Vorschlägen durchaus nicht begeistert, und wir hatten eine Reihe von Widerständen und Hemmungen bei ihm zu überwinden, bis er sich bereit fand, darauf einzugehen und den Vertrag, an dessen Zustandekommen wir viel mehr interessiert waren als er, in der beurkundeten Form zu unterzeichnen.

Ich lege ferner Wert auf die Feststellung, dass das verhalten Biegels während der Verhandlungen und bei dem Besuch der Friedhöfe durchaus korrekt war, und vergesse nicht die Erschütterung, die sich seiner bei Anblick dieser Stätten des Grauens und der Zerstörung bemächtigte, und der Ausdruck gab mit den Worten, dass er sich schäme, dass Deutsche etwas Derartiges vollbracht hätten. So verhält sich kein gewissenloser und profitgieriger Geschäftemacher, der unsere Zwangslage zum eigenen Vorteil ausnutzen wollte. Ich weiß sehr wohl, dass heute derartige Äußerungen billig zu haben sind, im Jahre 1939 gehörte dazu Mut und anständige Gesinnung.

Es scheint mir als ein Gebot der Gerechtigkeit, diese Dinge einmal klarzustellen, um Unrecht von einem Manne abzuwenden, der meiner Überzeugung nach von den besten und lautersten Absichten beseelt war und nichts getan hat, was ihn rechtlich und moralisch belasten könnte.“

182 Grabsteine befinden sich heute auf dem alten Saarbrücker Friedhof

Am 10. Juli 1939 schloss die Synagogengemeinde mit der Firma „Saarländische Steinindustrie“ des Völklinger Steinmetzen Oskar Biegel einen Vertrag und beauftragte diese, die zerstörten Grabsteine auf den Friedhöfen in Saarwellingen, Illingen, Neunkirchen, Merzig und auf dem alten jüdischen Friedhof in Saarbrücken zu entfernen. 1941 musste er dort erneut zerstörte Grabmäler entfernen. Die meisten Grabsteine lagerte Biegel jedoch, ohne sie weiter zu verwenden, ein. So konnte ein Teil der Grabsteine nach dem Krieg den jeweiligen Friedhöfen wieder zugeordnet und wieder aufgestellt werden. Insgesamt 182 Grabsteine oder Bruchstücke von Grabsteinen befinden sich heute auf dem alten Saarbrücker Friedhof, 153 davon lassen sich aufgrund der Inschriften namentlich noch zuordnen.

Die Grabsteine weisen eine Vielfalt an Gestaltungsformen und Materialien auf und dokumentieren den allgemeinen Zeitgeschmack, in enger Anlehnung an die sich ebenfalls wandelnde Formensprache christlicher Sepulkralkultur. Sie sind groß oder klein, schlicht oder aufwendig gefertigt, tragen eine hebräische oder lateinische Inschrift oder beides. Auch Familiengräber mit Einfriedungen finden sich bereits. So spiegelt sich auch hier auf dem jüdischen Friedhof schließlich die gesellschaftliche Stellung der Bestatteten und eine gewisse Assimilation wider. Das traditionell Jüdische wird dabei jedoch nie ganz aufgegeben.

Das älteste Grab gehört Frederike Beer

Der älteste erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1841 und gehört Frederike Beer. Die Inschrift ist heute nur noch schwer lesbar. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Der älteste erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1841 und gehört Frederike Beer. Die Inschrift ist heute nur noch schwer lesbar. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Der älteste erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1841 und gehört Frederike Beer. Die Inschrift ist heute nur noch schwer lesbar. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Die ersten beiden Bestattungen erfolgten am 21. Februar 1841. Das eine soll das Grab eines unbekannten durchreisenden Juden gewesen sein, der hier in der Stadt plötzlich verstorben war. Es ist heute nicht mehr auszumachen. Das andere und damit älteste erhaltene Grab gehört Frederike Beer, geb. Simon oder wie ihr jüdischer Name lautete, Sara Fradel bat Schimon. Ihr Grabstein, von einem Dreicksgiebel mit einem Schmetterling als Symbol der Seele bekrönt, ist, wie es bis ins 19. Jahrhundert hinein üblich war, in Hebräisch beschriftet, der heiligen Sprache.  Die Inschrift auf dem Grabstein Frederike Beers folgt dem traditionellen Schema. Sie beginnt mit der üblichen Formel „Hier ist begraben“, gefolgt von dem jüdischen Namen der Verstorbenen, in diesem Fall Frau Sara Fradel, Gattin des…und Tochter des.., sowie dem Tag der Bestattung und endet mit dem allgemeinen Segenswunsch.

Seit dem Jahr 1808 waren Juden durch das Napoleonische Dekret gezwungen, offiziell einen bürgerlichen Namen zu führen. Im Rahmen religiöser Zeremonien behielten sie ihre jüdischen Namen jedoch bei, so auch auf ihren Grabsteinen.

Inschrift und Transkription laut Steinheim-Institut: www.steinheim-institut.org

‏פ״נ‏

 

Hier ist begraben

‏כתר שם טוב עולה על גביהו‏

 

- die ›Krone des guten Namens‹ überragt sie alle -

‏פה מקום מנוחת כבוד אשה יראת‏

 

Hier ist der Ort der ehrenvollen Ruhe ›einer Frau, die den göttlichen Namen

‏הש׳ היא תתהלל‏

 

ehrfürchtet, sie werde gepriesen‹.

‏מרת שרה פראדעל אשת‏

5

Frau Sara Fradel, Gattin des

‏כ״ה ברוך בעער ובת כ״ה שמ[...]‏

 

geehrten Herrn Baruch Beer und Tochter des geehrten Herrn Schimon?

‏מסאארבריקקען‏

 

aus Saarbrücken,

‏אשר היתה [...]‏

 

welche war [...]

‏....‏

 

[...]

‏.... נפטרה‏

10

[...] verschieden

‏ונק׳ ערב ר״ח אדר שנת‏

 

und begraben am Vorabend des Neumond Adar des Jahres

‏תר״א לפ״ק תנצב״ה‏

 

601 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens

 

Weder Geburtsdatum noch Todesdatum sind auf dem Grabstein wiedergegeben, sondern allein der Tag der Bestattung. Frederike Beer wurde „am Vorabend des Neumond Adar des Jahres 601 nach der kleinen Zählung“ bestattet. Umgerechnet auf den Gregorianischen Kalender entspricht dies dem 21. Februar 1841. Das Geburtsdatum spielt in der jüdischen Tradition grundsätzlich nur eine untergeordnete Rolle und findet sich auf jüdischen Grabsteinen erst in jüngerer Zeit. Oftmals war es gar nicht bekannt, da es nicht wie bei den Christen in Kirchenbüchern festgehalten wurde.

Über Frederike Beers Leben ist wenig bekannt. Ihre Familie gehörte neben der Familie Isaak Kahns zu den ersten jüdischen Familien, die um 1800 nach Saarbrücken kamen. Anhand der in der hiesigen Region geführten zivilen Standesamtsregister wissen wir, dass sie am 21. Juni 1778 im lothringischen Lixheim als Fradel Simon geboren wurde und am 18. Februar 1841 in Saarbrücken gestorben ist. Sie war die älteste Tochter von Adam Simon, der mit seiner Frau Jeanette und weiteren drei Kindern 1795 aus Frankreich nach Saarbrücken kam und sich hier erfolgreich als Händler und Kaufmann niederließ. Ihr Bruder ist Moritz Simon, jener hoch angesehene Bankier, der von 1820 bis 1857 Vorsteher der Saarbrücker jüdischen Gemeinde war. Ihre jüngste Schwester heiratete den aus Tholey stammenden wohlhabenden Pferdehändler Felix Kahn. Frederike selbst hatte am 22. Juli 1799 den aus dem Elsass stammenden Stoffhändler Baruch Beer geheiratet. Das Ehepaar hatte zwölf Kinder.

Die Grabsteine von Joseph Steinthal und Felix Lyon

Spätere Grabsteine weisen - als Folge der Angleichung an die christlichen Traditionen - zusätzlich zu der hebräischen bald eine deutsche Inschrift auf. Die Inhalte der beiden Texte sind dabei nie identisch. Sie vermitteln grundsätzlich unterschiedliche Informationen über die verstorbene Person. Beispielhaft hierfür steht der Grabstein von Joseph Steinthal, dem Vater von Hugo Steinthal, der im Vorfeld des Abstimmungskampfes 1935 und beim Zustandekommen des „Römischen Abkommens“ eine bedeutende Rolle spielen sollte. Dieser Grabstein zeigt im oberen Teil die hebräische, traditionell formulierte Inschrift und im unteren Bereich Namen und Lebensdaten des Verstorbenen in lateinischer Schrift. Joseph Steinthal, geboren am 18. November 1859 starb am 6. November 1911.

Der Grabstein Joseph Steinthals, gestorben 1911, zeigt neben der hebräischen Inschrift jetzt auch eine deutsche Inschrift. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Der Grabstein Joseph Steinthals, gestorben 1911, zeigt neben der hebräischen Inschrift jetzt auch eine deutsche Inschrift. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Der Grabstein Joseph Steinthals, gestorben 1911, zeigt neben der hebräischen Inschrift jetzt auch eine deutsche Inschrift. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Der Grabstein von Felix Lyon, gestorben 1907, gestaltet in Form eines Obelisken zeigt im oberen Bereich die hebräische Inschrift und darunter eine zweite Inschrift auf Deutsch. - Foto: Ruth Bauer, 2022.

Der Grabstein von Felix Lyon, gestorben 1907, gestaltet in Form eines Obelisken zeigt im oberen Bereich die hebräische Inschrift und darunter eine zweite Inschrift auf Deutsch. - Foto: Ruth Bauer, 2022.

Der Grabstein von Felix Lyon, gestorben 1907, gestaltet in Form eines Obelisken zeigt im oberen Bereich die hebräische Inschrift und darunter eine zweite Inschrift auf Deutsch. - Foto: Ruth Bauer, 2022.

Das Grab von Julie Lyon ist das jüngste Grab auf dem alten jüdischen Friedhof. Sie starb am 9. Januar 1933. - Foto: Ruth Bauer, 2022.

Das Grab von Julie Lyon ist das jüngste Grab auf dem alten jüdischen Friedhof. Sie starb am 9. Januar 1933. - Foto: Ruth Bauer, 2022.

Das Grab von Julie Lyon ist das jüngste Grab auf dem alten jüdischen Friedhof. Sie starb am 9. Januar 1933. - Foto: Ruth Bauer, 2022.

Auch der Grabstein von Felix Lyon, der im Jahr 1907 verstarb, zeigt dieses Muster. Sein als Obelisk gestalteter Stein trägt untereinander zwei Inschriften, wiederum eine hebräische, die der jüdischen Tradition folgt, und darunter eine lateinische Inschrift:
 

   

Hier ist begraben

 

‏האיש יצחק ליאן‏

 

der Mann Jizchak Leon,

 

‏מת בשם טוב כ״ג‏

 

gestorben ›mit gutem Namen‹ 23.

 

‏טבת תרס״ז לפ״ק‏

 

Tewet 667 der kleinen Zählung.

 

‏תנצב״ה‏

5

Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens

 

 

Hier ruht mein l. Gatte

     

unser guter Vater

     

H. Felix Lyon,

     

geb. in Illingen

     

am 16. Juni 1838

 

 

 

gest. in Burbach

     

am 9. Januar 1907.

     

Ruhe sanft!

     

 

Das jüngste Grab gehört Julie Lyon

Seine Ehefrau, Julie Lyon, geb. Hanau, die am 9. Januar 1933 starb, sollte die letzte Person sein, die auf dem alten Friedhof bestattet wurde. Ihr Grabstein zeigt, wie es mittlerweile üblich geworden war, einzig eine lateinische Inschrift, die den Duktus traditioneller jüdischer Grabinschriften zudem nur noch rudimentär erkennen lässt.

 

Ruhestätte

     

unserer l. guten

     

Mutter

     

Frau Felix Lyon

     

Julie geb. Hanau

 

 

 

geb. 8.5.1848

     

gest. 19.1.1933

       

Zwei Kindergräber in unmittelbarer Nähe zur Friedhofsmauer. Früh verstorbene Kinder wurden meist abseits der üblichen Reihengräber in einem eigenen Bereich am Rande des Friedhofes beigesetzt. Grabsteine und Gräber der Kinder waren kleiner als bei normalen - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Zwei Kindergräber in unmittelbarer Nähe zur Friedhofsmauer. Früh verstorbene Kinder wurden meist abseits der üblichen Reihengräber in einem eigenen Bereich am Rande des Friedhofes beigesetzt. Grabsteine und Gräber der Kinder waren kleiner als bei normalen - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Zwei Kindergräber in unmittelbarer Nähe zur Friedhofsmauer. Früh verstorbene Kinder wurden meist abseits der üblichen Reihengräber in einem eigenen Bereich am Rande des Friedhofes beigesetzt. Grabsteine und Gräber der Kinder waren kleiner als bei normalen - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Die Grabreihen auf dem alten jüdischen Friedhof in Alt-Saarbrücken zeigen die Vielfalt der Gestaltungsformen der Grabmäler. Sie spiegeln den kulturellen, sozialen und religiösen Wandel jüdischen Lebens in Saarbrücken über einen Zeitraum von rund 80 Jahren - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Die Grabreihen auf dem alten jüdischen Friedhof in Alt-Saarbrücken zeigen die Vielfalt der Gestaltungsformen der Grabmäler. Sie spiegeln den kulturellen, sozialen und religiösen Wandel jüdischen Lebens in Saarbrücken über einen Zeitraum von rund 80 Jahren - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Die Grabreihen auf dem alten jüdischen Friedhof in Alt-Saarbrücken zeigen die Vielfalt der Gestaltungsformen der Grabmäler. Sie spiegeln den kulturellen, sozialen und religiösen Wandel jüdischen Lebens in Saarbrücken über einen Zeitraum von rund 80 Jahren - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Die Grabreihen auf dem alten jüdischen Friedhof in Alt-Saarbrücken zeigen die Vielfalt der Gestaltungsformen der Grabmäler, vom schlichten kleinen Grabstein, mit oder ohne Sockel, bis hin zum aufwendig gestalteten Ädikulagrabmal. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Die Grabreihen auf dem alten jüdischen Friedhof in Alt-Saarbrücken zeigen die Vielfalt der Gestaltungsformen der Grabmäler, vom schlichten kleinen Grabstein, mit oder ohne Sockel, bis hin zum aufwendig gestalteten Ädikulagrabmal. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

Die Grabreihen auf dem alten jüdischen Friedhof in Alt-Saarbrücken zeigen die Vielfalt der Gestaltungsformen der Grabmäler, vom schlichten kleinen Grabstein, mit oder ohne Sockel, bis hin zum aufwendig gestalteten Ädikulagrabmal. - Foto: Ruth Bauer, 2021.

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