Pelzwaren
Pelzhandel - in Saarbrücken mit schwacher jüdischer Präsenz
Vergleichsweise gering war in Saarbrücken der Anteil von jüdischen Personen im Pelzhandel - ganz im Unterschied etwa zu Leipzig als Zentrum der deutschen Pelzindustrie.
Im Jahr 1929 waren mindestens 500 der 1.220 in Leipzig ansässigen sogenannten Rauchwarenhändler jüdische Personen. Die meisten von ihnen stammten aus Osteuropa.
Die Gebrüder Vogel & Meyer betrieben in Saarbrücken einen Großhandel für Felle und Pelzwaren. Das größte Pelzhaus am Platz war das Pelzhaus Korn in der Bahnhofstraße 88. Das Saarbrücker Adressbuch 1926/27 nennt acht Pelzhändler, nur für einen konnte ein israelitisches Bekenntnis ermittelt werden. In der Bahnhofstraße 3 handelten die jüdischen Kaufleute Leopold und Dilla Cahn neben Hüten auch mit Pelzen.
Zu nennen ist ferner Mirtil Harf in der Großherzog-Friedrich-Straße 70 und 99. Harf, geboren am 25. Juni 1895 in der Nähe von Bad Kreuznach, emigrierte 1935 nach Frankreich, 1942 in die USA und lebte in New York. Dort verstarb er am 8. Mai 1957.