Viehhandel
Eine stark vertretene Branche
Generell zählte der Viehhandel zu den Branchen, in denen Juden stark vertreten waren. In ländlichen Regionen waren im Viehhandel vorrangig Juden tätig. Vor der Erfindung des Automobils waren Pferde ein unverzichtbares Transportmittel. Die mit der industriellen Revolution enorm wachsenden Transportbedürfnisse wurden insbesondere von Pferdefuhrwerken erfüllt. Auch Ochsen und andere Tiere leisteten Zugdienste. In Saarbrücken gab es etwa bis in die frühen 1930er Jahre neben der Pferdehandlung von Oskar Levy in der Mainzer Straße 5 die Pferdehandlung von Salomon Hanau in der Mühlenstraße 20 beim heute nicht mehr bestehenden Volksgarten. Schon seine Vorfahren waren in der Branche tätig.
Zu ihnen zählt Marx Hanau, der in der Bahnhofstraße seinen Sitz hatte, und Stallungen in der Bahnhofstraße 20 unterhielt wie dem Adressbuch von 1890 zu entnehmen ist. Darin auch genannt Moses Oppenheimer in der Viktoriastraße 7/8 und Gottfried Weil in der Nassauerstr. 1. Dazu kommen die als „Rindviehhändler“ firmierenden Adolf Kahn in der Sulzbachstraße 5, Julius Levy in der Mainzer Straße 8 und D. Marx in der Bahnhofstraße 18.