Herrmann, Heinrich
Heinrich Herrmann wurde 1934 Leiter der jüdischen Volksschule in Saarbrücken. Herrmann, am 10. Juli 1899 in Ottweiler geboren, hatte am Israelitischen Lehrerseminar in Münster studiert und hier die Erste Lehrerprüfung erfolgreich bestanden. Von Juni 1917 bis November 1918 kämpfte er im Ersten Weltkrieg. Danach absolvierte er Praktika an der Odenwaldschule und Freien Waldorfschule in Stuttgart und arbeitete bis 1924 als Lehrer in Westfalen.
Dann ging er nach Palästina, kehrte 1926 aber wieder zurück und unterrichtete, geprägt durch die Lehren der Reformpädagogik, an einer privaten jüdischen Volksschule in Graz. Dort legte er auch die Zweite Lehrerprüfung ab. Er bewarb sich dann erfolgreich auf die Saarbrücker Stelle. Im Zuge der Pogromnacht in Saarbrücken im November 1938 wurde er ins KZ Dachau verschleppt und interniert. Nach seiner vorläufigen Entlassung einige Wochen später floh er 1939 mit seiner Familie nach Palästina und lebte nach dem Krieg in Kfar Schmarjahu.
Zu den Lehrkräften seiner Schule gehörten Leo Grünfeld, Hedy Oppenheimer, Siegmund Friedemann, Heinz Kälbermann, Hermann Adler und Kurt Schindler.