Dr. Scheuer, Oskar

Autoren: Ruth Bauer und Marcel Wainstock

Oskar Scheuer wurde am 2. April 1877 in Saarbrücken-St. Johann als Sohn des Kaufmanns Gabriel Scheuer geboren und studierte in München, Berlin und Bonn Jura. Seine Erste Staatsprüfung legte er im Jahr 1900 ab, die Große Staatsprüfung 1904. Im Anschluss promovierte er und ließ sich in Saarbrücken sehr erfolgreich als Rechtsanwalt nieder. Er war Vorsitzender des Anwaltsvereins, Vorsitzender des Schiedsgerichts der Produktenbörse und vertrat die Stadt Saarbrücken in zahlreichen Prozessen. Scheuer führte zahlreiche Aufwertungsprozesse (infolge der großen Inflation), trat als Konkursverwalter und in Vergleichsverfahren auf.

Von 1922 bis 1932 war er Mitglied der Saarbrücker Stadtverordnetenversammlung für die Deutsche Demokratische Partei (DDP), deren Vorsitzender er war. In der 1. Wahlperiode gehörte er dem Landesrat an. Der Druck der Nationalsozialisten auf ihn als Jude wurde immer spürbarer. Er wurde aus der Anwaltskammer ausgeschlossen, was ihm die Existenzgrundlage entzog. Im Frühjahr 1935 erlitt er einen Nervenzusammenbruch. Scheuer emigrierte im September 1935 mit seiner Frau und seinen beiden Kindern zunächst nach Luxemburg, 1939 schließlich nach Palästina.

Er starb am 22. Januar 1966 in Tel Aviv.

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